Krawatten sind schön! Die meisten zumindest…
Es gibt sie in undenkbar vielen verschiedenen Farben, aus unzählbar vielen verschiedenen Materialien und mit unendlich vielen verschiedenen Musterkombinationen. Allein in meinem Webshop biete ich im Moment 97 Modelle an – und jede davon hat ihren Reiz.
Daher kommt es wenig überraschend, dass eine der Fragen, die mir am häufigsten gestellt wird, ist, welche 5 Krawatten essentiell für eine klassische Garderobe sind, welche 5 Krawatten den größten Mehrwert bieten. oder von welchen 5 Krawatten ich mich niemals trennen könnte.
Und genau das, liebe Freunde des kultivierten Lebensstils, werde ich heute beantworten, obwohl es in etwa so ist, wie jemanden zu fragen, welche 5 seiner Kinder er am liebsten hat,
okay, dafür müsste man erstmal 5 Kinder haben
Ich habe zudem meine Community auf Instagram gefragt und auch diese Meinungen möchte ich euch nicht vorenthalten. Wenn ihr Lust habt, ebenfalls zu den nächsten Artikeln beizutragen, dann folgt mir auf Instagram.
Lasst uns mal einen Blick in meine Krawattenschublade werfen…
1
Bei der ersten Krawatte handelt es sich um eine einfarbige Krawatte in dunkelblau mit wenig Textur. Das kann zum Beispiel wie hier eine navyblaue Grenadine Garza Fina sein. Aber auch andere Varianten sind denkbar, wie zum Beispiel dunkelblaue Satin- oder Ripsseide oder auch feines Kaschmir
Blau hat den Vorteil, dass es zu Blau passt. Das klingt etwas offensichtlich aber nicht jedes Rot passt zu rot und nicht jedes Grün passt zu grün und wer trägt schon einen roten Anzug?
Es passt aber ebenso gut zu Kombinationen aus Tweed, Flannel und anderen freizeitlichen Stoffen, wie hier demonstriert an einer navyfarbenen leichten Kaschmirkrawatte.
2
Die zweite Krawatte, die ich jedem Einsteiger oder Minimalisten ans Herz lege ist eine bordeauxrote Krawatte. Wieder einfarbig aber immerhin mit etwas mehr Textur als die dunkelblaue. Diese Krawatte hier ist eine Grenadine Garza Grossa und sie passt hervorragend zu allen Anzügen, nur zu dunkelbraun bin ich immer noch nicht überzeugt. Im Vergleich zur dunkelblauen ist sie allerdings etwas weniger streng und formell.
Damit ist die dunkelrote Krawatte ist so etwas wie die Nudel unter den Krawatten – sie geht immer
Alternativ ist auch eine Variante aus einer Wolle-Mohair-Mischung denkbar.
3
Kommen wir nun zurück zu einer erzkonservativen Krawatte, die dennoch in jeden Grundstock gehört – die Glencheck-Krawatte. Zumeist ist sie schwarz-weiß oder dunkelblau-weiß ausgeführt. Ich persönlich empfehle aus Kombinationsgründen immer einen Blauton. Das hier ist die klassischste Variante aus gewebter reiner Seide.
Diese Krawatte ist der Klassiker zu formellen, festlichen Anlässen und insbesondere für Hochzeiten.
Mittlerweile gibt es einige weniger formelle Alternativen zum Beispiel aus Leinen oder mit einem auffälligen Prince-of-Wales-Karo und schön viel Textur.
4
Langsam fängt die Zusammenstellung an, Spaß zu machen, denn ab der vierten Krawatte kann man richtig wild werden.
Ich persönlich bin ein Enthusiast von Fischgrätwebmustern. Diese wirken aus der Entfernung quasi unifarben und eröffnen ihre volle Farbtiefe erst bei näherer Betrachtung. Um eine wichtige farbliche Lücke in unserer neuen Sammlung zu schließen, habe ich mich für ein lebensfrohes Braun entschieden.
Braun ist mit Abstand eine der kombinierfreudigsten Farben, insbesondere zu blau, beige oder zum Beispiel grün. Durch die ausgewogene Balance der Formalität passt die Krawatte ganz ausgezeichnet sowohl zu feinen Kammgarnanzügen wie zu groben Tweed-Sakkos.
5
Je weiter wir zur Vollendung unserer kleinen aber feinen Krawattensammlung schreiten, desto mehr Spielraum ist uns gegeben. Bevor wir uns allerdings richtig wilden Exemplaren widmen können, gibt es noch eine Krawatte die abgedeckt sein muss – eine Seidenkrawatte mit Neat-Print aus kleinen geometrischen oder floralen Mustern in grün. Die edelste Variante dieser Krawatte ist aus Seide, die im Ancient-Madder-Ätzdruckverfahreren verarbeitet wurde, wie das Modell an der Büste. Aber auch eine anderere Form des Siebdrucks ist denkbar.
Soviel dazu von meiner Seite, doch was sagt ihr? Hier ist eine Auswahl aus den Antworten, die ich auf Instagram erhalten habe. Falls ihr zustimmt oder auch nicht, schreibt es gerne in die Kommentare.
Die überwiegende Mehrheit meiner Instagram-Follower stimmen mit mir überein und bestätigen, dass die wichtigste Krawatte eine dunkelblaue Krawatte aus Seidentwill oder -grenadine ist. Es gab allerdings auch einige konträre Meinungen, die mich sehr überrascht haben. Zum Beispiel gab es mehrere Stimmen für gestreifte Krawatten in navy, bordeaux, gelb und rot. Mittlerweile trage ich sehr gerne gestreifte Krawatten, jedoch sind sie mit einigen wenigen Ausnahmen Kombinationen vorbehalten und nicht uneingeschränkt für Anzüge geeignet. Dazu kommt, dass gestreifte Krawatten automatisch zwei Farben kombinieren und somit die Komplexität der Krawatte erhöhen. Und diese Eigenschaften passen nicht zu einer allerersten Krawatte. Schlussendlich gab es noch eine Stimme für eine rote oder braune Krawatte mit Neat-Print. Und während wir uns bei der genauen Farbe uneinig sind, gehört die Seidenkrawatte mit Neat-Print auch zu meiner TOP5.
Wenn ihr mehr über den Aufbau einer klassischen Garderobe erfahren wollt, wird euch bestimmt auch dieser Beitrag gefallen, in dem ich 20 konkrete Kleidungsstücke dafür vorstelle.